Lisa Eckhart öffnet ihr Nähkästchen. Wie aus der Büchse der Pandora
strömen daraus alle Laster, aber auch ein Funken Hoffnung. Das
Kultprogramm in einer ungenierten Sonderausgabe sowie Lisa Eckhart
in neuer Lingerie. Denn das Auge denkt mit.
Es war nicht alles schlecht unter Gott. Gut war zum Beispiel, dass alles
schlecht war. Alles, was man tat, war Sünde. Wir waren alle gute
Christen und hatten einen Heidenspaß. Die Hölle zählte
Leistungsgruppen und Ablässe galten als das perfekte Last-Minute
Geschenk. Doch plötzlich hieß es: Gott ist tot. Das Testament wurde
verlesen. Alle Menschen seien von der Ursünde enterbt. Fortan war
kein Mensch mehr schlecht, jedes Laster nunmehr straffrei und die
Hölle wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So fand der Spaß ein
jähes Ende.
Heute ziehen Eisfirmen, Elektronikgeschäfte und jedes zweite
Schlagerlied die sieben Sünden in den Dreck, indem man sie zur
heiligen Tugend erklärt. Gott befahl uns zu entsagen, Coca Cola zu
genießen. Man hat uns alles erlaubt und somit alles genommen.
Polyamorie versaute die Unzucht. All-You-Can-Eat Buffets vergällten
die Völlerei. Facebook beschämte die Eitelkeit. Ego-Shooter
liquidierten den Jähzorn. Wellnesshotels verweichlichten die Trägheit.
Sie alle haben’s schlecht gemeint. Doch schlecht gemeint ist
bekanntlich das Gegenteil von schlecht. Und kein Zweck heiligt das
Mittelmaß.